• Genähtes

    Handicap rechts

    „Wenn schon – denn schon“ lautet, bei fasten allen Dingen, meine Devise. Und so suchte ich mir – als Rechtshänderin – genau diese Seite für eine unabdingbare Operation einer Rhizarthrose aus. Natürlich war von Aussuchen keine Rede. Diese blöde Sache (altersbedingte Abnützung des Daumengelenks mit massiver schmerzhafte Bewegungseinschränkug!) entwickelte sich einfach ohne mich zu fragen. Verdammt! Wer braucht das? Und noch dazu ICH, ich als Handwerkerin – mit Betonung auf HANDwerk!!! Fast unvorstellbar mich wochenlang von meiner geliebten und fast lebensnotwendigen Bastelei, Näherei und was ich sonst noch alles treibe, fernzuhalten oder besser ausgedrückt: zu blockieren!!! Ich wurde regelrecht ruhiggestellt! Wer mich kennt, schlägt jetzt die Hände über den Kopf!

    Aber was half es – ich musste mich dem beugen! Die Prognose einer – und jetzt wirds heftig: “ Suspensionarthroplastik“ soll angeblich 99%ige Besserung erbringen (googelt mal selbst). Nach der OP wurden mir 6 Wochen Gips angekündigt und danach einige Zeit Ergotherapie bis ich das Däumchen wieder belasten darf. Uff!

    Es war mir klar, dass ich mit einer Gipshand in keine meiner Daunenjacken passen werde und das kranke Pfötchen auch in keinem Handschuh Platz finden wird. Gottseidank kann ich ja ein bisschen nähen 😉 und mir somit Abhilfe schaffen. Aus einem alten Pullover und einem Stück Sweatstoff hatte ich mir einen Muff genäht! Da bleiben zum Einen meine Fingerchen schön warm und zum Anderen kann ich die schwere Gipspfote in diesem Muff, der mit einer Schlinge um den Hals getragen wird, gut abstützen. Perfekt! Und ein alter Daunenmantel bekam am rechten Ärmel einen Reissverschluss. Ich hatte mir deshalb ein älteres, von mir nicht so bliebtes Mäntchelchen ausgesucht, denn wenn der Plan mit dem Reissverschluss schief geht, ist nicht so viel verhaut. Schließlich hatte ich so etwas auch noch nicht gemacht, quasi Null Erfahrung! Aber es hat auch dies gut geklappt und mich die 6 Wochen gut über den Winter gebracht. Einem Weihnachtsmarktbesuch stand auch mit Gipshand nichts im Wege.